Was die Zukunft bringt – Ein Ausblick

oder: Nur die Meinung eines einfachen Mannes

Im Interview mit Karen Dinkhoff habt ihr bereits eine Einschätzung gehört oder/und gelesen wie es mit Quantified-Self weitergehen könnte. Jetzt ist es aber so, dass mich täglich Menschen auf der Straße ansprechen was denn nun meine Meinung ist nach all den Wochen. 😉 Beschäftigt man sich so lange Zeit mit einem Thema; wird man ja unweigerlich auch zu einer Art Experten.

Zumindest scheint mich meine Zeit als „wissenschaftlicher“ Blogger soweit qualifiziert zu haben, dass mir zugetraut wird eine Einschätzung geben zu können, wie es mit der Quantified-Self Bewegung in Zukunft weitergehen könnte.

Das Quantified-Self Phänomen kam mir zu Beginn vor wie eine wuchernde Pflanze bei der man nicht genau weiß wie tief die Wurzeln schon in die Erde gewachsen sind. Bleiben wir bei der Metapher, habe ich die letzten Wochen nichts weiter getan, als nach Infos und Erklärungsansätzen zu graben und es mit meinem 200-Wörter-Fazit zumindest geschafft das QS-Gewuchs erfolgreich umzutopfen.

Was aber passiert mit den Ausläufern des QS-Bäumchens? Wächst es schnell oder langsam? Oder geht es irgendwann ein, weil sich niemand mehr darum kümmert?

Trotz der allgegenwärtigen Angst über Spionage und Datenklau in letzter Zeit kann man ein stetiges Nutzerwachstum  bei mobilen Anwendungen und damit auch im health-App-Bereich beobachten.1 Klingt komisch. Ist aber so. Es stellt sich also die Frage warum der Mensch so handelt und welche Gründe einem solchen Verhalten zu Grunde liegen. Es folgt ein Mini-Exkurs in die Philosophie: Es gibt zahlreiche anthropologische Ansätze, die den Menschen beschreiben; eine davon gefällt mir besonders und zwar die von Herrn Eduard Spranger, die den Menschen als „Homo oeconomicus“ klassifiziert. Der Mensch ist hier von Grund auf zielorientiert und nimmt Rückschläge und Risiken in Kauf, um seinen Nutzen zu optimieren.

Spranger formuliert das so:

„Der ökonomische Mensch im allgemeinsten Sinne ist also derjenige der in allen Lebensbeziehungen den Nützlichkeitswert voranstellt.“2

Kurz gesagt: Die Vorteile und Möglichkeiten, die Quantified-Self bietet bedienen ein Paket an Bedürfnissen, die unsere (Wohlstands-) Gesellschaft für erstrebenswert erachtet. „Vorsprung durch Technik“ gilt nicht mehr nur für Audi. Auch der Normalverbraucher kann nun messen, vergleichen und verbessern, da die technischen Möglichkeiten dafür immer ausgefeilter und die Geräte immer billiger werden.

Noch eine typisch menschliche Eigenschaft: Die Neugier. Packt man alle diese Faktoren zusammen muss man ja zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass sich die Quantified-Self Bewegung erst am Anfang ihrer Entwicklung befindet. Ich gehe also mit großer Sicherheit davon aus, dass das Thema in den nächsten Monaten und vielleicht sogar Jahren nicht an Brisanz und Relevanz  verlieren wid.

Was meint ihr??

Quantified-Blog

95

  1. http://www.heise.de/mac-and-i/meldung/App-Nutzung-hat-sich-2013-mehr-als-verdoppelt-2087113.html 

  2. http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Homo_%D6konomicus.html 

Posted in:
About the Author

Fabian Liebrich

Fabian Liebrich ist ein weitestgehend erfolgreicher Student in den letzten Zügen eines Studiums der Angewandten Medienwissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau. Dieser Blog findet im Rahmen des Fachs "Digitale Kommunikation" statt und beschäftigt sich mit Themen rund um digitale Fitness, Apps und Gadgets.

2 Comments

  1. Großartig! Ich musste über deine Metapher wirklich schmunzeln 😀 !

    Das mag sein, dass immer mehr Nutzer QS zumindest ausprobieren. Es ist schon interessant, seine Fortschritte zu sehen, zu wissen, mit wie viel kmh man gejoggt ist etc. Ich gehöre (noch) zu den Gegnern, trotz der Neugier, aber ggf. packt sie mich irgendwann auch 😉

    Zu deiner Frage: Die Kurve wird sicherlich noch, wie du auch vermutest, ansteigen, bis der erste oder zweite Skandal droht (s. facebook und whatsapp), dann wird ein Aufschrei erfolgen und die Nutzer werden sich ggf. umorientieren. Manche zumindest…

    • Vielleicht. Aber ich glaube eher nicht, dass sich plötzlich eine so große Masse von dem Phänomen abkehren wird. Selbst der facebook/whatsapp „Skandal“ legt sich ja gerade wieder; es sind zwar einige Nutzer aus Protest von Whatsapp abgewandert aber viele erkennen jetzt schon wieder, dass es sich lediglich um einen Umzug der persönlichen Daten auf einen anderen Server handelt. 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.