Nike+ also. Und was ist das?

Wie im letzten Artikel angekündigt, habe ich vor, mich in dieser Community mit Nike+ zu beschäftigen. Doch was ist das eigentlich genau? Natürlich, den amerikanischen Sportartikelhersteller Nike kennt jeder. Ein riesiges Unternehmen, das Schuhe, Sportbekleidung, Ausrüstung und vieles mehr herstellt, und dabei auch noch Weltmarktführer ist. Doch was hat auf einmal dieses + dahinter verloren?

Nike versucht natürlich immer wieder, die Palette der Angebote zu erweitern, um mehr Kunden zu erreichen und dadurch, wer hätte es gedacht, mehr Umsatz zu generieren. So wurden zum Beispiel in ganz Europa komplette Kaufhäuser eröffnet, die sogenannten Niketowns. Da die Marketingmaschinerie bei einem solchen Unternehmen natürlich niemals still steht, kam man 2012 sogar auf die Idee, Friseursalons im Stile der 20er Jahre zu eröffnen. Interessant wie ich finde…aber ich schweife ab. Zurück zum eigentlichen Thema.
Mit Nike+1 wurde eine Community ins Leben gerufen, die sich, so scheint es zumindest auf den ersten Blick, ganz dem Sport und der Fitness verschrieben hat. Das gesamte Netzwerk ist auf die Motivationssteigerung der Nutzer ausgelegt. Und zwar vor allem die Motivation sich mehr zu bewegen und joggen zu gehen. Um das zu schaffen, werden dem Nutzer zahlreiche Mehrwerte geboten und Möglichkeiten eröffnet. Man kann beispielsweise alle seine Aktivitäten aufzeichnen lassen. D.h. ich kann heute noch wissen, wie viele Kilometer ich vor 2 Wochen gelaufen bin. In diesem Zusammenhang kann man außerdem seine gelaufenen Strecken aufzeichnen und somit Fortschritte bzgl. Tempo und Entfernung offenlegen. Neben Tipps von Profitrainern und der Möglichkeit Freunde virtuell zu einem echtem Duell heraus zu fordern, gibt es aber noch zahlreiche andere Extras, die den Nutzer im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Laufenden halten sollen. Mit diesen Angeboten werde ich mich im Verlaufe dieses Portfolios allerdings noch etwas enger auseinandersetzen.

Zunächst aber zu der Frage, wie Nike eigentlich in der Lage ist, die angesprochenen Daten (also Streckenweite, Geschwindigkeit, etc.) überhaupt zu sammeln und auszuwerten. Ganz einfach: Über die sogenannte Nike+ Ausrüstung.2 Dazu zählen eine mit GPS ausgestattete Uhr, eine Running-App, das sogenannte Nike Fuel-Band, ein Kinect-Training für die X-Box und selbstverständlich auch ein mit Nike+ bestückter I-Pod. Alles samt ständig mit dem Internet verbunden, denn die Aktivitäten wollen natürlich auch aufgezeichnet werden. Teilweise kostenlos, teilweise kostenpflichtig, (übrigens ein sehr lukratives Nebeneschäft für Nike, ein Nike+FuelBand kostet z.B. stolze 139€) findet man bei jedem dieser Gadgets unterschiedliche Funktionen, die den bereits angesprochenen Mehrwert bieten sollen. Alle auf ihre eigene Art und Weiße in das Nike+ Netzwerk eingebunden, sind sie allerdings komplett alleine „überlebensfähig“. Aber auch hierbei keine Sorge, wie welches Gadget genau aussieht und welche Überlegungen dahinter stecken, werde ich ebenfalls noch versuchen genauer zu erklären.
Was ich aber jetzt noch angehen will, ist die Methode, wie Nike+ die Vernetzung der einzelnen Produkte herstellt. Also sozusagen die Brücken zwischen App, Uhr und Co baut. Dafür hat man sich schlicht und einfach „NikeFuel“ einfallen lassen. Hört sich erstmal garnicht so einfach an, ist es aber. Alle Messungen, die über die bereits angesprochenen Endgeräte aufgezeichnet werden, werden in eine Art virtuelles Benzin umgerechnet. Das heißt umso mehr man sich bewegt, desto voller wird der Tank. Und je mehr man in diesem „Benzinkanister“ hat, desto besser. So kann man sich zum Beispiel mit Freunden vergleichen, vorgegebene Ziele erreichen und Belohnungen sammeln. Und das ohne Probleme auch mit verschiedenen Endgeräten. Ach ja, natürlich kann man alle seiner Aktionen auch in sozialen Netzwerken verbreiten. Wäre ja auch schlimm wenn nicht. 🙂

Nun ist das Ganze sicher eine schicke Sache, aber man kann sich durchaus fragen warum das Nike überhaupt macht. Natürlich lässt sich Geld mit der Ausrüstung verdienen, jedoch nicht in Unmengen. Also ist das der einzige Grund? Ein meines Erachtens noch wichtigerer Punkt heißt CRM, also Customer-Relationship-Management. Zu Deutsch Kundenbeziehungsmanagement. Ich finde ja die englische Bezeichnung ist eindeutig klangvoller. Jedenfalls betreibt Nike mit dem Nike+ Netzwerk genau das. Was CRM aber nun genau bedeutet und wie das Ganze bei Nike+ umgesetzt wird, gibt es demnächst zu lesen.


  1. Nike+ 

  2. https://secure-nikeplus.nike.com/plus/products/ 

About the Author

Florian Hellmich

Florian Hellmich studiert im siebten Semester Angewandte Medienwissenschaft an der TU Ilmenau. Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Digitale Kommunikation“ setzt er sich mit den Eigenarten und der Funktionsweiße von Nike+ auseinander.

3 Comments

  1. Das die Friseurläden aufgemacht haben wusste ich z.B. noch nicht. Aber man lernt ja immer dazu. Finde sehr interessant das du dich mit Nike beschäftigen willst. Ich selbst habe schonmal Runtastic benutzt, aber ich könnte mir persönlich auch vorstellen da mal was neues auszuprobieren. Ich hoffe das erklärst du noch etwas besser.

    • Schön das du dein Versprechen gehalten hast 🙂
      Keine Sorge, alles zu seiner Zeit. Die Running App wird nen ganzen eigenen Beitrag gewidmet bekommen!

  2. Ich bin froh, dass du das Thema Nike+ übernommen hast. Für mich wär es wohl nicht ganz das richtige gewesen, da ich es nur aus einer sehr weit entfernten Sichtweise hätte betrachten können. Zum Laufen hätte es mich sicherlich nicht gebracht. 😀

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