Warum verwenden Nutzer denn jetzt eigentlich diese health-apps?!?
In meinem letzten Artikel habe ich begonnen zu untersuchen welche Gründe ausschlaggebend dafür sein könnten warum gewisse health-apps genutzt werden. Zur Ergänzung des Behavior-Model’s bietet BJ Fogg außerdem eine weiterführende Vertiefung des Elements „Motivation“ aus seinem Modell an. -äußerst praktisch- Als eine der drei Säulen lohnt hier nochmals einen genauerer Blick.
Jeder Mensch kennt das. Von Zeit zu Zeit strotzt man voller Tatendrang und Motivation, doch öfter als es einem lieb ist, steht dieser große innere Schweinehund vor einem und macht alles wieder nieder. Selbst kleine, auf den ersten Blick triviale, Entscheidungen unterliegen dabei einem inneren Abwägungsprozess. Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen möchte, dem empfehle ich das Rubikonmodell der Psychologen Heinz Heckhausen und Peter M. Gollwitzer.
Die Erklärung dieses Auf und Ab der Motivation hat Fogg erneut pragmatisch benannt: Die „Motivation-Wave“ besagt, dass es wellenartige Motivationsschübe über den ganzen Tag verteilt gibt in deren maximalen Ausschlägen wir in der Lage sind kognitiv anspruchsvolle Dinge zu tun, die wir in den „Wellentälern“ nicht schaffen oder nicht machen würden.
Übertragen auf das Nutzungsverhalten bedeutet dies schlicht, dass unabhängig der beiden anderen Faktoren „Ability“ und „Trigger“ die Wahrscheinlich der Nutzung in den „Wellenspitzen“ höher ist als sonst. Die Herausforderung für den Entwickler und Designer besteht darin Anreize und Motivation zu schaffen und den Nutzer zu einer Verhaltensänderung (Behavioral-Change) zu bewegen.1
Mein geschätzter Forschungs-Buddy Niclas beschäftigt sich mit einem aktuell viel beachteten Anwendungsbeispiel, nämlich der Gamification. Schaut doch mal auf seiner Seite vorbei, hier finden sich vertiefende Informationen zum Umgang mit spielerischen Elementen im spielfremden Umfeld.
Die eigene Gesundheit wird wieder wichtig für den modernen Menschen. Produkte mit Bio-Siegel sowie Nachhaltigkeit sind längst keine Themen mehr für Sonderlinge und Öko-Hardliner, sondern stehen auf den Agenden von Politikern sowie Unternehmen.3
Die fetten Jahre scheinen also wirklich vorbei zu sein. Ich bin gespannt was in den nächsten Wochen passiert, rund um das Thema Quantified-Self, und freue mich auf neue Trends, Gadgets und Apps.
Verabschieden möchte ich mich erst einmal wie zumeist mit einem Video. Hier erklärt BJ Fogg seine Motivation Wave nochmals im O-Ton. Viel Spaß damit.
Das mit den Motivationsschüben oder den Motivationswellen kennen sicher die meisten. Ich jedenfalls habe mal bewusst darauf geachtet, und tatsächlich einige (wenngleich auch nur wenige 🙂 ) Phasen entdeckt, in denen ich vor Motivation nur so strotze. Jetzt stellt sich natürlich dir Frage, ob eine App die motivieren soll, das dann am besten in den Phasen hoher Motivation macht, oder ob sich diese Phasen durch ein App eventuell sogar verschieben lassen!?konditionierte Motivation sozusagen
Hallo fabian-digifit,
Motivation ist eine Sache, die du bereits angesprochen hast, die Frage ist natürlich auch, brauche ich wirklich eine App, die mich motiviert? Und möchte ich überhaupt, dass das aufgezeichnet wird?
Gerade bin ich auf eine Bachelorarbeit gestoßen, die sich damit beschäftigt, ob wir wirklich schon bereit für „den Big Data Lifestyle“ (http://igrowdigital.com/de/tag/quantified-self-2/). Nach all der Transparenz und den Skanalen über die Weitergabe von Informationen, möchte ich bespielsweise nicht auf noch meinen Fitnesszustand von einer App festhalten lassen, denn wer weiß, wo das hinführt 😛