Wearables – Mehr als nur eine Modeerscheinung

Die neuen Devices an unserem Handgelenk und wie sie alles verändern werden

Da sind sie nun auf einmal in aller Munde. Die Rede ist von den sogenannten Wearables. Abgeleitet von den Begriffen wearable devices, also tragbaren Geräten und wearable computing, tragbarer Datenverarbeitung. Auch ich habe schon oft über die kleinen Alleskönner gesprochen und erst kurz vor Weihnachten selbst eine Smartwatch, also eine „schlaue Uhr“, welche zur Gattung der Wearables gehört, getestet. Mehr dazu könnt ihr in meinem letzten Artikel dazu lesen: Wearables – Mein Besuch bei Sony.

In der Theorie versteht man unter dem Begriff Mobile Computing (bzw. wearable computing) das Forschungsgebiet, welches sich mit tragbaren Computern (wearable computers) befasst, welche bei ihrer Anwendung am Körper des Nutzers befestigt sind, bzw. getragen werden. Hierbei spielt die Mensch-Computer-Interaktion eine wichtige Rolle, da die technischen Geräte ihren Nutzer, also den Menschen, im Alltag unterstützen sollen. In dieser Hinsicht können diese technischen Geräte alles mögliche darstellen, von einem Fitnesstracker oder Steuergerät bis hin zu „intelligenter Kleidung“. An dieser Stelle überschneiden sich die Begrifflichkeiten dann auch wieder schnell mit der Thematik des Internet of Things (Internet der Dinge), auf welches ich zu Beginn meines Blogs schon eingegangen bin. Einen guten Überblick über aktuelle Forschungsfelder gibt euch das Wearable Computing Lab der ETH Zürich. Hier erfahrt ihr dazu mehr: Wearable Computing Lab. 

Für die meisten Verbraucher und Firmen aus der IT- u. Unterhaltungselektronik wurde der Begriff Wearables vor allem durch zwei Gattungen von Geräten in den letzten Monaten geprägt. Zum einen durch die uns bekannten Fitness- u. Healthtracker (à la Jawbone oder Fitbit) und durch die in den letzten Wochen total im Trend liegenden Smartwatches. Dazu gibt es auch immer mehr hybride Geräte, welche eine Mischung aus klassischem Fitnesstracker und Smartwatch darstellen.

Kommen wir nun zum eigentlichen Thema dieses Beitrags. Ich bin nämlich der Meinung, dass die Wearables, über die viele noch vor 12 Monaten geschmunzelt haben und sie als sinnlose Spielerei dargestellt haben,  sich schnell zu einer wichtigen, wenn nicht zu der wichtigsten neuen Produkt-Kategorie vor allem für Smartphone/Neue Technologie Hersteller entwickelt hat. Die Geräte, welche einem aus diversen Science Fiction Romanen und Filmen aus der Kindheit schon bekannt vorkamen, scheinen nun Wirklichkeit zu werden. Und das mit einer wahnsinnigen Entwicklungsgeschwindigkeit, schaut man sich die letzten Wochen mit all ihren Produkt Releases und Ankündigungen für die nächsten Monate an.

Samsung hat hier mit seinem frühen Einstieg in das neue Segment (Galaxy Gear) anscheinend die Nase vorn, kann der koreanische Technologie Konzern zur Zeit viele Entwickler für sich gewinnen. Doch auch Sony, HTC, LG und Microsoft bringen sich in Stellung. Mit einer Google Smartwatch soll noch diesen Sommer rechnen zu sein und auch Apple wird und muss noch dieses Jahr auf den fahrenden Zug aufspringen müssen.

Für mich stellt diese rasante Entwicklung in Hinblick auch auf die zu Beginn des Blogs gestellte Forschungsfrage, bei der ich gefragt hatte, inwiefern diese neuen  technologischen und digitalen Entwicklungen unseren Umgang mit Informationen bezüglich unserer Gesundheit und Fitness verändern, weitere Fragen auf – ja viel grundsätzlichere Fragen. Nämlich Inwiefern verändert sich unsere Kommunikation, bzw. Kommunikationskonstellation mit der Verwendung und Nutzung dieser digitalen Geräte. Nicht nur in Bezug auf unsere Fitness- u. Sportaktivitäten, sondern ganz allgemein.

Uns allen ist das Modell der Lasswell-Formel bekannt: „Who says what in which channel to whom with what effect?“, also „wer sagt was in welchem Kanal zu wem mit welchem Effekt?“.

(Bildquelle: http://www.osa.fu-berlin.de/puk/_media/bild_lasswell_300/lasswell_300.jpg)

In Anbetracht der Lasswell-Formel stellt sich addierend für mich nun  vor allem die Frage über welchen Kanal wir in Zukunft (mit digitalen Technologien) kommunizieren?

Und hier stellen die Wearables für mich eine ganz entscheidende Komponente da, welche man nicht unterschätzen sollte. In diesem Frühjahr sind die Wearables vielleicht noch DAS Buzzword im IT-Bereich, in den nächsten Jahren werden sie in unserem Alltag eine entscheidene Rolle spielen und an vielen Handgelenken und Brillengestellen auftauchen. Glaubt man der Voraussage der Computerexperten von Cisco dann  werden in vier Jahren weltweit über 177 Mio. miteinander verbundene Wearable Devices im Umlauf sein. Bei aller Euphorie halte ich diese Zahl sogar noch für untertrieben und vorsichtig geschätzt.

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Voraussage Anzahl von Wearables weltweit von Cisco (Bildquelle: http://regmedia.co.uk/2014/02/07/cisco_wearable_forecast.jpg)

Smartwatches ersetzen jetzt schon Grundfunktionen von Smartphones und erste Modelle mit integrierter Sim-Karte und Netzkonnektivität wurden bereits vorgestellt.  Des Weiteren erwarten uns in den nächsten Monaten diverse neue Fitness-Gadgets und vor allem Googles heißeste Technikinnovation Google Glass steht in den Startlöchern.

Bei diesen Nachrichten kann man gar nicht pessimistisch sein. Ich werde immer mehr ein Fan von den tragbaren Computern und bin gespannt was die Zukunft bringt. Ich denke nach Mobilen Internet, Smartphones und Tablets erwartet uns die nächste große Revolution. Das Anzahl an möglichen Einsatzszenarien ist unbegrenzt und uns erwarten grandiose Ideen! Solange zähle ich jetzt mal weiter meine Schritte und Kalorienverbrauch. Bis ich beim Joggen von Zombies gejagt werde, ist hoffentlich noch eine Weile Zeit 😉

(Race Yourself – Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=39W6CMpdGsM)

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About the Author

Christian Klötzer

Christian Klötzer studiert seit 2010 an der Technischen Universität Ilmenau Angewandte Medienwissenschaft. Durch diesen Studiengang konnte er schon zahlreiche Erfahrungen in den Bereichen PR, Medienproduktion und Marketing sammeln. In seiner Freizeit schreibt er auf DigitalFit.de rund um die Themen Internet of Things, Quantified Self, Fitness-Gadgets und E-Health.

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