Was ist Internet of Things? (IoT)

IoT - Mehr als der sprechende Kühlschrank

Wie ich in meiner Vorstellung des Blogs bereits geschrieben habe, möchte ich mich bei meinem E-Portfolio ausführlicher mit der Thematik von Internet of Things befassen. Im folgenden Blogeinträg befasse ich mich mit dem theoretischen Hintergrund zum Begriff Internet of Things und versuche anhand bestehender Quellen ein eigenes Bild der Begrifflichkeit darzustellen. Jeder kennt bestimmt die Vision vom sprechenenden Kühlschrank, der über das Internet neue Milch und Butter nachbestellt. Doch das Internet der Dinge ist weit mehr als das!

Was ist eigentlich Internet of Things?

Internet of Things, abgekürzt IoT oder auf deutsch auch gern Internet der Dinge genannt, beschreibt eine Konstellationszustand bei dem eindeutig identifizierbare Objekte (Dinge) und ihre virtuellen Darstellungen in einer Internet-ähnliches Struktur miteinander verknüpft sind. Im Ideal (Vision) kommunizieren diese Dinge ohne menschliche Hilfe miteinander und sind für den Menschen kaum wahrzunehmen.1
Eine weitere Definition findet ihr auch in meinem Einleitungsartikels.

Für die Identifikation der Dinge sind bestimmte Technologien von Nöten. Im Prinzip reicht schon ein normaler Barcode als Identifikation für ein Objekt, geprägt wurde der Begriff jedoch durch die Implementation von RFID (radio-frequency identification), also die Identifizierung von Elementen durch elektromagnetische Wellen. RFID-Chips und -Sticker sind heute vor allem in der Logistik und im Handel von großer Bedeutung und dort schon seit Jahren nicht mehr wegzudenken. So ist es auch der Erfinder von RFID, Kevin Ashton vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), welcher in einer Studie 1999 als erster den Begriff Internet of Things nutzte und seitdem prägt.2 Das Thema IoT hat jedoch speziell in den letzten Jahren durch neue Technologien wie drahtloses Internet (W-Lan), Bluetooth und insbesondere NFC und der ganzen neuen Beacon Technologie noch mehr an Bedeutung gewonnen. Auf diese Technologien möchte ich im späteren Verlauf meines E-Portfolios noch weiter eingehen.

 


Ein handelsüblicher RFID-Sticker (Bildquelle: http://www.cardsdc.com/Img/tagInLabel.jpg)

Des Weiteren listet das große US-amerikanische IT- Marktforschungs Unternehmen Gartner in ihrer Studie aus dem Jahr 2012 Internet of Things als eine der wichtigsten technologischen Entwicklungen für die nächsten Jahre. Bedenkt man das die Studie fast 2 Jahre alt ist, verwundert es nicht, dass die Marktforscher IoT bis zur absoluten Marktreife noch eine Zeitspanne von über 10 Jahren zu schreiben. Betrachtet man die letzten Entwicklungen in Richtung neuer Sensorik (ich denke da an Apples Beacon Technologie) und den Umstand, dass Smartphones und Tablet-Computer immer mehr als zentrale Steuereinheit agieren, ist diese Zeitspanne bei der aktuellen Geschwindigkeit der Entwicklungen fast ein bisschen zu gut gemeint, gibt es doch aktuell immer mehr Produkte die in diesem Bereich auf den Markt kommen.

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Erwartungen technologischer Trends (Quelle: Fig. 2, Gartner 2012 Hype Cycle of emerging technologies, Gartner Inc.)

In welchen Bereichen spielt Internet of Things eine Rolle?

Der Begriff Internet of  Things spielt in vielen Bereichen mittlerweile eine große Rolle. Ist die RFID Technologie schon seit etwa 15 Jahren nicht mehr aus dem Handel und deren Logistik wegzudenken, sind es immer mehr Objekte des täglichen Lebens, welche auf IoT basieren.

Um einen schnellen Überblick über die meiner Meinung nach wichtigsten Bereiche zu bekommen, habe ich eine eigene Fotomontage angefertigt:

Internet of Things - Beispiele

Tipp: Klicke auf das jeweilige Gadget um mehr zu erfahren! (Bildquellen: siehe Hyperlinks auf Fotomontage)

Nach meiner Recherche lassen sich aktuell vier signifikante Bereiche benennen. Zum einen hält IoT schon seit längerem seinen Einzug im Bereich Smart Home, sind aber vor allem in den letzten 12 Monaten viele Startups in diesem Branche gegründet worden und der Markt wird mit neuen Gadgets regelrecht überflutet. Viele dieser neuen Produkte sind oft technisch noch nicht ganz ausgereift, da sie oft Crowd-finanziert sind, jedoch ist auch zu erkennen, dass viele Telko’s (Abk.: Telekommunikations Unternehmen) mit eigenen Lösungen in den Markt drängen. Hier zu Lande ist das vor allem die Telekom, in den USA AT&T und in Frankreich Orange.

Der nächste großen Bereich und die Branche mit dem wahrscheinlich größten Potential an Wachstum in den nächsten Monaten stellen die Wearables dar. Neben den bekannten Fitness-Trackern, Herzschritt Messgeräten und Schrittzählern im Bereich Health und Fitness, sind es gerade die Smartwatches, welche in nächster Zeit viel Beachtung finden werden. 

Ein dritter, aber nicht weniger spannender Bereich sind die Alltagsgegenstände. Zahnbürste, Wasserkocher und sogar E-Zigarette lassen sich nun mit dem Smartphone verbinden und es lässt sich vom Nutzer alles akribisch messen, steuern und regulieren.

Last but not least ist es die schwermütige Automobilindustrie, welche nun doch den Zeiger der Zeit erkannt hat und auf intelligente Lösungen setzt. Insbesondere das Thema „Connected Car“ spielt bei den Automotive Konzernen überall auf der Welt eine große Rolle. Kaum verwunderlich, geht es doch beim Neuwagenkauf heutzutage schon mehr um die richtige Smartphone Docking Station, Bluetooth Freisprechanlage, Facebook und Twitter. Zusätzlich beachtenswert ist es, dass es neben den großen Fahrzeugbauern auch immer mehr kleine Startups mit innovativen Ideen auf den Markt schaffen.

Das Smartphone als Schaltzentrale!

In allen vier Bereichen, welche enormes Wachstumspotenzial besitzen, ist vor allem ein zentrales Element abzulesen. Die Objekte, also die Dinge, kommunizieren in den meisten Fällen noch nicht miteinander, also noch nicht so wie es die „Vision“ des Internet of Things vorsieht, sondern bedienen sich einer zentralen Steuereinheit. Und diese Schaltzentrale, welche mit dem Internet verbunden ist, ist unser allerliebstes Smartphone! Via Apps  über das mobile Telefon lassen sich so die meisten Geräte und Objekte verbinden und ansteuern. Die meist smarten User Interfaces (UI) der Apps erlauben es den meisten Nutzern ohne großes technischen Know-How ihre Geräte einzurichten und die gewünschte Funktion/den gewünschten Service auszuführen.

Ich denke bis zu diesem Punkt konnte ich einen guten Überblick über die Begrifflichkeit Internet of Things.geben. In meinem nächsten Blogeintrag möchte ich noch mehr auf die Übertragungstechnik zwischen Nutzer (Smartphone App) und Objekt eingehen. Außerdem plane ich ein Experteninterview über das Thema für den Januar. Also bleibt auf dem Laufenden. Bis Bald!

 


  1. Vgl. Future Generation Computer Systems, Volume 29, Issue 7, September 2013, S. 1645–1660 

  2. RFID Journal – That ‚Internet of Things‘ Thing – Abgerufen am 19.11.2013 

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About the Author

Christian Klötzer

Christian Klötzer studiert seit 2010 an der Technischen Universität Ilmenau Angewandte Medienwissenschaft. Durch diesen Studiengang konnte er schon zahlreiche Erfahrungen in den Bereichen PR, Medienproduktion und Marketing sammeln. In seiner Freizeit schreibt er auf DigitalFit.de rund um die Themen Internet of Things, Quantified Self, Fitness-Gadgets und E-Health.

One Comment

  1. Ich finds klasse, dass du IoT nochmal in die 4 Sparten aufgeteilt hast! Mit den einzelnen Bereichen konnte ich zwar was anfangen, aber dass Wearables ja auch zum IoT gehören, das hatte ich gar nicht auf dem Schirm 😉

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